"Hört man am besten bei Lust auf nachdenkliches Stagediving" (Linus Volkmann, Intro Magazin)
Eine interessante Band erkennt man daran, dass sie sich herrschenden Gewissheiten des aktuellen Pop-Status-quos konsequent verweigert. Adolar fahren diese Form der Sperrigkeit schon länger in ihrem Bandbus durch Deutschland spazieren und tun dabei ganz unverdächtig. So, als sei es doch gang und gäbe, Alben "Schwörende Seen, Ihr Schicksalsjahre!" zu betiteln. Ist es aber nicht. Konjunktur haben viel eher Bands, die auf Tanzbarkeit, Ironie und elektronisches Bling-Bling setzen. Nicht nur, dass Adolar mit ihrem leicht studentischen DIY-Post-HC-ProgressivePop-Pomp diesem Prinzip trotzen, sie haben mit "Tanzenkotzen", dem Opener des letzten Albums ("Zu Den Takten Des Programms"), auch das Anti-Manifest (...) Mehr anzeigen zum Partyimperativ dieser Tage geschrieben. Deichkind würden heulen! Im Text tauchen sogar Buchtipps auf (Virginia Woolf, Friedrich Dürrenmatt) - ein erfrischender Umstand, den sich seit der Hamburger Schule kaum mehr jemand getraut hat. Entscheidend allerdings ist vor allem der Refrain, der auf "Du musst tanzen, ich will kotzen!" hinausläuft. Wie, kein Bock auf gute Laune? Dann geht doch nach drüben, wenn's euch hier nicht passt!
Ach so, Adolar kommen ja bereits aus der Altmark in Sachsen-Anhalt und haben ihren Bandnamen der ungarischen Hauptfigur der DDR-Fernsehserie "Adolars phantastische Abenteuer" entliehen. Mittlerweile wohnhaft in Leipzig, stehen Tom Mischok, Michael Cyris, Jan Krieshammer und Frank Mertens kurz vor der Veröffentlichung ihrer dritten Langspielplatte "Ein Freundlicher Fremder", auf der sie diesmal aus aller Liebe zur Musik noch eingängiger und uneingängiger als jemals zuvor werden, mit noch größeren, noch übertriebeneren sowie noch osteuropäischer anmutenden Melodien um sich werfen und somit verwirrende Hymnen für wirklich alle Musikliebhaberinnen und Männer zaubern. Sänger und Bassist Tom Mischok und Gitarrist Michael Cyris unglaublich synchron dazu: "Mit 'Ein Freundlicher Fremder' ist uns, wie schon bei den beiden Vorgängeralben, wieder ein persönliches Meisterwerk gelungen, für dessen Entstehung wir erneut unsere straßenköterähnliche Existenz aufs Spiel setzen mussten. Würde es Bands wie The Beatles, Queen, Nirvana, die Ärzte oder Coldplay heute noch geben, sie klängen trotz ihres Wohlstandes wahrscheinlich nicht deutlich weniger unterhaltsam und dieser Gedanke stimmt uns."
Stimmt, wie die Band glaubhaft versichert. Dass ihre Kunst in jedem Falle unter den Stempel Diskurspop falle, so jedenfalls Ende 2012 in Fernsehberichten der Öffentlich-Rechtlichen proklamiert, stimmt dagegen nicht auf alle Fälle. Denn Adolar machen eher ... ja, was eigentlich? Es gibt überraschende Mosh-Parts wie bei Antitainment, gesprochene, fast literarische Parts wie im Gesamtwerk Thomas Mahmouds und auch Kollegen-Dissings (gegen Kettcar) wie beim Battle-Rap. Das alles ergibt kein wirkliches Bild, das alles ist kein Genre - aber vor allem ehrt es die Band und unterstreicht den Fakt, dass sie gerade wegen ihrer gesammelten Einzigartigkeiten so interessant ist. (Text in weiten Teilen aus irgendeinem wichtigen Musikmagazin) Weniger anzeigen
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